MODULE-RÄUME IM REPRÄSENTATIVEN AURUM-GEBÄUDE
Auf dem Campus der Universitätsstadt Turku wurde ein Gebäude mit einer Gesamtfläche von 20 000 Quadratmetern für Forschung, Lehre, Laboratorien, Büros und Konferenzen gebaut. Hauptnutzer des sog. Aurum-Gebäudes sind die naturwissenschaftlich-technische Fakultät der Åbo Akademi und die Fakultät für Chemie der Universität Turku. Darüber hinaus wird das Gebäude u. a. auch vom Fachbereich Biodiversität und der Bibliothek der Universität Turku genutzt.
„Der Umzug unserer bisher in drei verschiedenen Gebäuden untergebrachten Fakultät läutet eine neue Ära ein“, berichtet Patrik Henelius, Dekan der naturwissenschaftlich-technischen Fakultät der schwedischsprachigen Universität Åbo Akademi. „Gemeinsame Einrichtungen und Geräte fördern die aktive und wichtige Zusammenarbeit sowohl mit der Universität Turku als auch innerhalb der Fakultät. Das moderne und flexible Aurum-Gebäude erzielte bei der Umweltzertifizierung eine ausgezeichnete Bewertung. Es unterstützt die Nachhaltigkeitsziele der Åbo Akademi und bietet unserem Personal ein hochwertiges Arbeitsumfeld. Wir freuen uns bereits darauf, die Studierenden in den neuen Räumen begrüßen zu können, wenn sie nach und nach wieder auf den Campus zurückkehren können“, so Patrik Helenius bei einem Interview für die Baubranchenpublikation „Projektiuutiset“.
Die bisher genutzten Gebäude der Åbo Akademi wurden in den 1960er und 1980er Jahren gebaut. Im Laufe der Jahrzehnte wurden jedoch z. B. die Laborausrüstungen wesentlich anspruchsvoller und kleiner, was sich auch auf den Raumbedarf auswirkte.
„Die alten Räumlichkeiten entsprachen nicht mehr den heutigen Anforderungen, und wir brauchten dringend neue, moderne Räume“, so Timo Bäckman, Leiter der Immobilienabteilung der Åbo Akademi. „Auf demselben Gelände wie die Universität Turku tätig zu sein, eröffnet neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit, wie wir sie auch in Fachbereichen praktizieren, die anderswo untergebracht sind.“
Ziel der gemeinschaftlich genutzten Räumlichkeiten ist es, die Zusammenarbeit zwischen den Akteuren zu fördern und die Effizienz der Raumnutzung zu steigern. Im Aurum-Gebäude braucht man nicht für jeden Forschungszweck ein eigenes Labor. Vielmehr lassen sich die Räume hier für verschiedene Forschungen gemeinschaftlich nutzen. Das Arbeitsumfeld fördert auch den Gemeinschaftssinn.
„Unsere Bediensteten hatten bisher kleinere oder größere Arbeitsräumen zur Verfügung. In den Multispace-Umgebungen des Aurum-Gebäudes haben die Forscher Zugang zu gemeinschaftlich genutzten Räumen, und selbst der Dekan der Fakultät und die Verwaltung nutzen dasselbe Arbeitsumfeld“, erläutert Timo Bäckman.
KULTURELL UND HISTORISCH WERTVOLLE UMGEBUNG
Das Aurum-Gebäude befindet sich im kulturellen Umfeld des mittelalterlichen Turku und des Nationalstadtparks. Entworfen wurde es von der Fa. Aihio Arkkitehdit Oy. Laut Piia Viitanen,der Chefarchitektin des Gebäudes, spielte die Umgebung des Gebäudes eine wichtige Rolle bei der Gestaltung der Fassade.
„Die von Aarne Ervi entworfenen Gebäude der Universität Turku sind mit 20 x 20 mm großen, jeweils zwei übereinander und vier nebeneinander angeordneten Fassadenkacheln verkleidet“, erläutert Piia Viitanen. „Für die Aurum-Fassade haben wir das gleiche Material und den gleichen Farbton wie bei den alten Gebäuden verwendet, allerdings in Form von drei Meter hohen Platten. Bei der Fassade wurde viel Wert auch auf Details gelegt. Für die Fassadenplatten wurde ein neues Eckeelement entwickelt, das die gleiche Liebe und Sorgfalt für Details aufweist, wie wir sie von anderen Ervi-Gebäuden kennen.
Auch der Haupteingang wurde mit großer Sorgfalt gestaltet: Er sollte vor allem Klarheit, Stärke und Wärme demonstrieren.
Laborgebäude wirken oft kalt, schroff und technisch. Deshalb wollten wir in dieses Gebäude etwas mehr Menschlichkeit und Wärme bringen.“
Der Haupteingang führt in die Atrium-Lobby, von wo aus in der 3.-4. Etage eine Brücke zum Universitätscampus führt.
„Gemeinschaftliche Nutzung und Interaktion waren wichtige Eigenschaften, die das Gebäude erfüllen soll: zusammen zu sein, zu handeln und zu nutzen, denn diese Elemente stellen einen Mehrwert für den Campus dar. Zwischen den Nutzern*innen der Einrichtungen entstehen Kooperationen und Synergien. Deshalb sollte die Lobby zu einer gemeinsamen Aufenthalts- und Begegnungsstätte werden.
INNOVATIVES LABORKONZEPT
Im Mittelpunkt des Aurum-Entwurfs standen die Laborräume mit einer Gesamtfläche von rund 8 500 m2. Darüber hinaus sollte das Gebäude auch Büro- und Unterrichtsräume für die Nutzer*innen des Gebäudes umfassen.
Laut Architektin Piia Viitanen wurde im Aurum-Gebäude ein in Zusammenarbeit mit den Nutzern*innen erarbeitetes neuartiges Laborkonzept realisiert, das auf großen, gemeinsam genutzten Laboren basiert.
„Jedes Labor ist auf eine bestimmte Art von Labortätigkeit ausgerichtet, z. B. ein Nasslabor oder ein anderes Chemielabor. Labors, die besondere Bedingungen erfordern, befinden sich im Seitenring. Das Hauptprinzip besteht darin, dass für die Nutzer*innen der Labore auf derselben Etage auch eine Multispace-Umgebung zur Verfügung steht. Auf jeder Etage gibt es eine Lounge mit Blick auf die Kathedrale und eine inspirierende historische Umgebung.
Die Nutzer*innen haben die Multispace-Büros gut aufgenommen und genießen ihre neuen Räume. Eine inspirierende Aussicht macht die Arbeit einfach angenehmer. „Die Rückmeldungen der Nutzer*innen waren äußerst positiv“ so Piia Viitanen. „Wir freuen uns, dass die Einrichtungen so gut angenommen wurden. Zufriedene Nutzer*innen sind die beste Anerkennung für unsere Designarbeit.“
MODULE-RÄUME UNTERSTÜTZEN FUNKTIONALE MULTISPACE-UMGEBUNG
Die Büroräume des Aurum-Gebäudes wurden als Multispace-Umgebungen ohne feste Arbeitsplätze konzipiert. Büronutzer*innen können je nach anliegender Arbeitsaufgabe wählen, ob sie in einem offenen Bürobereich, in einem Gruppenarbeits- oder Besprechungsraum oder in einem beruhigten Raum arbeiten möchten.
Die in Multispace-Umgebungen vorhandenen kleineren Rückzugsräume schaffen ideale Rahmenbedingungen für anspruchsvolles, selbständiges Arbeiten, Telefongespräche, kurze Besprechungen oder z. B. für Remote-Meetings. Im Aurum-Gebäude gibt es insgesamt 17 Module Duo- und zwei Module Solo-Räume sowie einen Module Team-Raum.
Die Arbeitsumgebungen des Aurum-Gebäudes wurden von der Innenarchitektin Marjo Kreku und der Architektin Anna Luotolampi entworfen. Darüber hinaus waren an der Arbeitsgruppe auch Teija Mätäsniemi, Virve Mylläri, Anni Lehtinen und Aapo Huotarinen von der Aihio Arkkitehdit Oy beteiligt.
„Multispace-Umgebungen erfordern kleinere Rückzugsräume, damit man sich bei Bedarf schnell in einen kleineren Raum zurückziehen kann“, betont Anna Luotolampi. „Um einen möglichst reibungslosen Alltag zu ermöglichen, befinden sich die leicht zugänglichen Rückzugsräume in unmittelbarer Nähe der Arbeitsplätze.“
Bei der Planung entschied man sich dafür, vorwiegend Module Duo-Rückzugsräume zu verwenden, da diese besonders vielseitig eingesetzt werden können. Module Duo eignet sich als Rückzugsraum für 1–2 Personen, die zur Erfüllung ihrer Aufgaben ein ruhiges, schallisoliertes Arbeitsumfeld benötigen. Mit Tischen und Stühlen ausgestattete Rückzugsräume bieten einen ruhigen Rahmen für konzentriertes Arbeiten, kurze Besprechungen und Remote-Meetings.
MODULE-RÄUME PASSEND ZUM AURUM-AMBIENTE
Bei der Wahl der Module-Räume waren nicht nur ihre technischen Eigenschaften, sondern auch ihre Optik und ihre Materialien entscheidend.
„Die Räume sind elegant, und die Farbalternativen sind dezent und ruhig“, so Anna Luotolampi und Piia Viitanen. Der Farbton der Module-Räume ist äußerst ansprechend und passt gut zum Flair des Aurum-Gebäudes mit seiner Leistenwandverkleidung in der Lobby und dem mit gefärbten Furnieren der finnischen Fa. CWP beschichteten Sperrholz an den Wänden und Türen der Büros.
„Wir betrachten das Gebäude samt seinen Inneneinrichtungen als Gesamtkunstwerk“, betont Piia Viitanen. „Holz steigert nachgewiesenermaßen die Konzentration und das Wohlbefinden und baut Stress ab. Überhaupt spielten die zu verwendenden Materialien für uns eine wichtige Rolle. Für die Räume wurden weniger eigentliche Farben verwendet. Die vorhandenen Farbtöne stammen von den Materialien selbst.“
Bei der Planung des Aurum-Gebäudes legte man besonderen Wert auch auf die Akustik.
„Das Wohlbefinden am Arbeitsplatz hängt u. a. von der herrschenden Geräuschkulisse ab. Deshalb war die Akustik eines der Schlüsselelemente bei der Gestaltung der Räume“, berichten Anna Luotolampi und Piia Viitanen. Ein Raum kann zwar visuell attraktiv sein, doch wenn dort ein kakophonisches Stimmengewirr herrscht, wird er wohl kaum als angenehme Umgebung wahrgenommen. Anna Luotolampi und Piia Viitanen erinnern sich, dass auch die akustischen Lösungen der Module-Räume überzeugten.
GELUNGENE GESAMTLÖSUNG UND INBETRIEBNAHME
Laut dem Leiter der Immobilienabteilung der Åbo Akademi, Timo Bäckman, verliefen der Umzug in das Aurum-Gebäude und die Inbetriebnahme der Räume – sowohl generell als auch speziell bezüglich der Module-Räume – ausgesprochen reibungslos. Auch die Umstellung von Einzelbüros auf eine Multispace-Umgebung wurde positiv aufgenommen.
„Es gab keine kritischen Stimmen, was wohl auch daran lag, dass wir bereits in der Bauphase offen kommuniziert haben, wie die Räumlichkeiten aussehen werden und wie sie funktionieren sollen. In einem offenen Büroraum sollte man zum Beispiel nicht sehr laut sprechen. Für Telefonate und Ähnliches sind Rückzugsräume vorgesehen.
Auch die Auftrags- und Lieferprozesse der Module-Rückzugsräume verliefen reibungslos. Zwar gab es dabei eine kleine Herausforderung, diese konnte aber dank guter Zusammenarbeit schnell gelöst werden: Die für die 5. Etage des Aurum-Gebäudes geplanten Module Duo-Räume bekamen kurzerhand ein flacheres Bodenelement, um sie trotz abgehängter Zwischendecke und Sprinkleranlage am geplanten Standort platzieren zu können.
„Es war eine gute Lösung, die sich schnell realisieren ließ“, so Timo Bäckman. „Außerdem wollten wir in einigen Räumen eine zusätzliche Beleuchtung haben, und auch das gelang innerhalb kürzester Zeit. Der Prozess verlief insgesamt reibungslos, und anstehende Herausforderungen wurden gut und schnell gemeistert. Die Lieferungen kamen wie vereinbart an. Wir hatten einen Zeitplan aufgestellt, und der wurde eingehalten. Alles in allem verlief der Umzug in die neuen Räumlichkeiten gut und schneller als wir gedacht hatten. Man kann sagen, dass es selten gut gelaufen ist.“
Module schafft die Voraussetzungen für den Erfolg Ihrer Organisation
Mit Hilfe einer erforderlichen Anzahl von unterschiedlich großen Module Solo-, Module Duo- und Module Team-Räumen lassen sich offene Büroflächen durch leicht zugängliche Rückzugsräume ergänzen.
Die leicht zugänglichen Module-Raumlösungen verfügen über eine ausgezeichnete Schallisolierung und Akustik, eine leistungsfähige Belüftung sowie eine blendfreie indirekte Beleuchtung.